Kurzdokumentation „Kinder- und Jugendbeteiligung in der Kommune erfolgreich gestalten“ – 01.11.2022, 18:00 Uhr
Mit dem Projekt „Jugend stärken – Beteiligung fördern“ möchte der Landkreis Marburg-Biedenkopf junge Menschen für die kommunale Politik und die Mitgestaltung des kommunalen Zusammenlebens begeistern und bei der Umsetzung unterstützen. Zudem soll bei den Entscheidungsträger*innen (z.B. Bürgermeister*innen, Gemeinderäte) für einen stärkeren Fokus auf die Bedeutung und Bedarfe von jungen Menschen in der Mitsprache geworben werden.
In diesem Zusammenhang lud die Projektgruppe Jugendpartizipation bestehend aus Mitarbeitenden der Fachdienste Partizipation, Ehrenamt und Sport und Jugendförderung, sowie Vertreter*innen des Kreisjungendrings, des Fachausschusses Jugendförderung und den LEADER-Regionen Marburger Land, Burgwald-Ederbergland, sowie Lahn-Dill-Bergland zur digitalen Fachveranstaltung „Kinder- und Jugendbeteiligung in der Kommune erfolgreich gestalten“ am 01.11.22 ein.
In seiner Begrüßung betonte Landrat Jens Womelsdorf die Wichtigkeit der Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Gestaltung des kommunalen Zusammenlebens, wohlwissend, dass es wohl die größte Herausforderung sei, passende Beteiligungsformate für junge Menschen zu schaffen, um sie zur Mitwirkung zu begeistern.
Im Anschluss folgte der sehr spannende Impulsvortrag von Prof. Dr. Roland Roth. In dem Impulsvortrag veranschaulichte Herr Prof. Roth eindrucksvoll, warum Kinder- und Jugendbeteiligung für Kommunen unverzichtbar ist. Zu den insgesamt 18 Argumenten, die Herr Roth in seinem Vortrag ausführlich beschrieb, gehörte unter anderem der Hinweis auf die rechtlichen Verpflichtungen. So wird sogar in den UN-Kinderrechtskonventionen (Art. 12) eine kommunale Verantwortung benannt, dass Kinder und Jugendliche „in allen sie betreffenden Angelegenheiten“ Gehör finden sollten. Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit vielfältige Beteiligungsgelegenheiten zu schaffen, um beständige, aber auch projektgebundene Jugendbeteiligung zu ermöglichen. Hinzu kamen viele weitere wichtige Argumentationen, warum Kinder- und Jugendbeteiligung in der Kommune unverzichtbar ist.
Ergänzend zu dem Impulsvortrag wurden verschiedene best-practice-Beispiele aus dem Landkreis vorgestellt.
Zunächst wurden das Kreisjugendparlament und das Kinder- und Jugendparlament Bad Endbach gegenübergestellt, wodurch Unterschiede, Gemeinsamkeiten, aber auch die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene verdeutlicht wurden.
Beim Projekt Walk of Future wurden in der Gemeinde Cölbe an beliebten Aufenthaltsorten von Kinder und Jugendlichen weiße Tafeln mit je einer Leitfrage aufgestellt. Die Kinder und Jugendlichen hatten damit die Möglichkeit, ihre Gedanken und Ideen zu den jeweiligen Fragestellungen auf die Tafeln zu schreiben.
Im Ortsteil Kirchvers der Gemeinde Lohra wurde ein Graffiti-Projekt an der Bushaltestelle realisiert. Durch die Zusammenarbeit des Ortsbeirates Kirchvers und der Jugendpflege Lohra wurde das Bus-Wartehäuschen, das in der Vergangenheit immer wieder von Vandalismus betroffen war, nach den Vorstellungen der Jugendlichen gestaltet. Dabei wurde das Häuschen mit 14 unterschiedlichen Motiven versehen, darunter unter anderem lokale Sehenswürdigkeiten, aber auch das Louvre oder der Eifelturm haben ihren Platz gefunden.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine kurze Austauschrunde, bei der die Teilnehmenden Ideen und Anregungen austauschten, sowie Fragen zum Vortrag und den Aktivitäten stellen konnten.
Kontakt:
Fachdienst Partizipation, Ehrenamt und Sport
buergerbeteiligung@marburg-biedenkopf.de
06421 405 1751