Der „Macher“, der „Nörgler“, der „Vorstand“ – Engagierte beschäftigen sich interaktiv mit Anerkennung im Ehrenamt

Theatergrupp e zeigt alltägliche Probleme im Ehrenamt

Rund 130 ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis fanden sich am Montag, 11. September 2017 zur Ehrenamtskonferenz im Landratsamt in Marburg ein. Eingeladen hatten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf, um Ergebnisse und Maßnahmen in der Ehrenamtsförderung vorzustellen und einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten zu geben.
Landrätin Kirsten Fründt freute sich über das Interesse an der Ehrenamtskonferenz: „Das Engagement im Landkreis ist überdurchschnittlich hoch. Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, in denen es sich optimal entfalten kann.“, erklärte sie zu Beginn der Veranstaltung.

Anerkennung und Wertschätzung waren die Schwerpunktthemen des Abends. „Im Rahmen der Online-Umfrage hat sich gezeigt, dass dies besonders aktuelle Themen sind.“ so Susanne Batz (Servicestelle für Ehrenamt, Landkreis Marburg-Biedenkopf). „Uns wurde gespiegelt: Darüber wollen wir sprechen!“.

Die Kernthemen wurden interaktiv erarbeitet. Der Theaterpädagoge Dominik Werner hatte zusammen mit einer Gruppe Freiwilliger Standbilder vorbereitet, die typische Situationen aus dem Alltag von Ehrenamtlichen problematisieren. Im Plenum wurden diese dann reflektiert.
„Bin ich denn der Einzige, der hier was tut?“ „Warum geht es nicht voran?“ „Warum erkennt niemand, was wir hier leisten?“ typische Knackstellen, die im ersten Standbild zu erkennen waren (siehe Foto). Anschließend war das Plenum aufgefordert die Problemsituation aufzulösen: Wie könnte die Situation entspannt werden? Das Standbild wurde verändert. Die Personen gingen einige Schritte aufeinander zu, es kam zu Umarmungen und Schulterklopfen. Das Standbild zeigte nun: Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit und Tatkraft.

Die Teilnehmenden begrüßten die Abwechslung durch das interaktive Bildtheater. Auch die Möglichkeit, sich unter „Gleichgesinnten“ auszutauschen und zu erkennen, dass andere Vereine bzw. Initiativen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wurde von den Engagierten geschätzt.

Im zweiten Teil des Abends berichteten Susanne Batz und Doris Heineck (Leiterin der Freiwilligenagentur) über die Ergebnisse der Online-Umfrage und der Ehrenamtsdialoge und stellten bereits geplante Maßnahmen des Landkreises vor. Die Maßnahmen sollen Ehrenamtliche und Vereine dauerhaft unterstützen. Aus der Online-Umfrage und den Dialogen hat sich eine Reihe von Themen ergeben, zu denen sich Engagierte noch Unterstützung wünschen. An diesen Themen soll nun kontinuierlich gearbeitet werden. Auch sind in 2018 zwei zielgruppenspezifische Ehrenamtsdialoge geplant, denn der Landkreis möchte bürgerschaftliches Engagement weiter fördern. Zusätzlich soll mit dem Thema Engagement junger Menschen ein neuer Schwerpunkt gesetzt werden.