Digitaler Leitsatz Nr. 15

"Wir arbeiten mit Akteuren zusammen, die vor ähnlichen Gestaltungsaufgaben bei der digitalen Transformation stehen und finden im Netzwerk gemeinsame Lösungen, die Doppelarbeit vermeiden."

 

Digitalisierung ist nur dann nachhaltig, wenn die Erfahrungen bei der Entwicklung und dem Einsatz von neuen Lösungen nicht in jeder Verwaltung aufs Neue gemacht werden müssen. Der Austausch über gelungene Projekte, aber auch über Fehler und Schwierigkeiten sind insbesondere vor dem Hintergrund der Dynamik der Veränderungsprozesse von großer Bedeutung.

Neben dem Wissensaustausch gibt es aber auch Projekte, die nur im Netzwerk erfolgreich umgesetzt werden können. Im Bereich der Geodateninfrastruktur und dem Breitbandausbau bestehen bereits erfolgreiche Kooperationen zwischen den kreisangehörigen Kommunen und dem Landkreis. Solche Strukturen ermöglichen es, gemeinsame Strategien zu erarbeiten und bei der Entwicklung von freier und offener Software in der Konkurrenz zu den etablierten Softwarekonzernen bestehen zu können.

 

Kommentare

Hallo,

ich bin über den heutigen OP-Zeitungsartikel „Landkreis will Digitalisierung gestalten“ auf die Debatte „Digitale Leitsätze“ aufmerksam geworden und freue mich zu sehen, dass das Thema Digitalisierung auch in Marburg ernst genommen und vorangetrieben wird.

Ich persönlich denke, dass die Digitalisierung viele Chancen für den ländlichen Raum birgt, da sie neue Möglichkeiten zur Distanzüberwindung, Effizienzsteigerung, Vernetzung und einer dauerhaften Verfügbarkeit von Angeboten mit sich bringt. Mit Hilfe digitaler Projekte können so gezielt die Herausforderungen der ländlichen Regionen wie etwa Landflucht oder unzureichende Infrastrukturen angegangen werden, sodass die ländlichen Regionen weiterhin als attraktive Lebens- und Arbeitsräume wahrgenommen werden.

Ich finde speziell diesen Leitsatz sehr zutreffend, da fehlende Transparenz häufig dazu führt, dass z.B. bereits zuvor aus nachvollziehbaren Gründen gescheiterte Projektideen erneut gefördert werden. Der Grund für die erneute Förderung: Es war nicht bekannt, dass es diesen Projektansatz schon einmal gegeben hat. Diese Unwissenheit verschwendet Steuergelder und personelle Kapazitäten. Das Ziel muss sein, von bereits vorhandenen Projekten und Initiativen zu lernen, erneute Fehler zu vermeiden und vielversprechende und erfolgreiche Projekte zu identifizieren, um diese in anderen ländlichen Regionen ebenfalls zu realisieren.

Daher haben wir - ein junges Unternehmen aus Niederweimar – dem Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein Projekt zur Digitalisierung und Vernetzung des ländlichen Raums vorgeschlagen, welches im Rahmen des Förderprogramms Land.Digital in den kommenden 2 Jahren gefördert wird (Projektstart Juni 2019) . Ziel des Projekts „Netz der Regionen“ ist der Aufbau eines spezifischen sozialen online Netzwerks in dem Akteure des deutschsprachigen ländlichen Raums wie etwa LEADER-Regionen, Landkreise, Organisationen und deren Projekte online und real vernetzt werden und so miteinander im direkten Erfahrungs- und Wissensaustausch stehen. Dazu werden den Teilnehmern verschiedenste Kommunikationstechnologien und Veranstaltungsformate zur Verfügung gestellt.

Gerne bringen wir, wenn gewünscht, unsere Ideen und Konzepte in die Digitalisierungsstrategie des Landkreises Marburg-Biedenkopf ein.

Gruß
Alexander

Moderationskommentar

vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar. Wir würden uns sehr über einen Austausch mit Ihnen freuen. Schreiben Sie uns dazu gerne persönlich unter opengov@marburg-biedenkopf.de an!
Wir laden Sie außerdem herzlich zu unserem Vernetzungstreffen Nachhaltigkeit am kommenden Montag, den 20.05. ab 17:00 in das Landratsamt in Cappel ein. Sie können Ihre Initiative dabei direkt in das Netzwerk einbringen: https://www.marburg-biedenkopf.de/veranstaltungskalender/Veranstaltungen...

Mit freundlichen Grüßen,
Moderation Digitale Leitsätze