Hintergrund und "Mitmachen" beim Fairtrade Landkreis

Bild: Kakoabohne wird geerntet

Auf dem Weg zum Fairtrade-Landkreis...


Vor 10 Jahren hielt in Deutschland die Kampagne „Fairtrade-Towns“ Einzug. Dahinter stand die Idee, Städte, Gemeinden und Landkreise zu Botschaftern des fairen Handels zu machen. Inzwischen ist daraus ein aktives Netzwerk aus fast 700 Fairtrade-Kommunen entstanden, die sich allesamt zum Ziel gesetzt haben, den fairen Handel und fair gehandelte Produkte auf kommunaler Ebene bekannt zu machen und zu fördern.
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es mit den Städten Biedenkopf, Gladenbach und Marburg bereits drei sogenannte Fairtrade-Towns. Nun hat sich auch der Landkreis selbst auf den Weg gemacht, die Kampagne zu unterstützen und offizieller Fairtrade-Landkreis zu werden.

Zertifizierungs-Grundlagen

Verliehen wird der Titel von TransFair e.V. – Verein zur Förderung des Fairen Handelns in der Einen Welt – der auch für die Vergabe von Fairtrade-Siegeln an Hersteller, Händler und Importeure innerhalb von Deutschland verantwortlich ist.
Für die Auszeichnung als Fairtrade-Landkreis müssen nachweislich 5 Kriterien erfüllt werden, die das Engagement für den fairen Handel auf verschiedenen Ebenen widerspiegeln.

  • Neben einem offiziellen Kreistagsbeschluss....
  • ...braucht es eine Steuerungsgruppe, die Aktivitäten vor Ort koordiniert und den Dialog mit allen Beteiligten fördert - diese haben wir im November noch einmal breiter aufgestellt und freuen uns wenn auch andere Menschen Lust haben dort mit zu arbeiten. (Melden Sie sich gerne! fairtrade@marburg-biedenkopf.de)
  • Außerdem müssen Geschäfte des lokalen Einzelhandels, Floristen sowie Cafés und Restaurants mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Richtwert für die Anzahl der Geschäfte ist die Einwohnerzahl.
  • Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden sollen Informations- und Bildungsaktivitäten umgesetzt und Produkte aus fairem Handel verwendet werden.
  • Schließlich gilt es, das Thema Fairtrade in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken und medienwirksame Aktionen umzusetzen, über die auch die lokale Presse berichtet.

So wirkt Fairtrade
Sich für einen fairen Handel stark zu machen, bedeutet gleichzeitig, sich für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einzusetzen. Denn Fairtrade leistet wichtige Beiträge:

  •  zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Kleinbauernfamilien in den Ländern des globalen Südens
  •  zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Förderung der Bio-Landwirtschaft


Die Kampagne „Fairtrade-Towns“ setzt den fairen Welthandel auf die lokale Agenda. Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzen sich und treten gemeinsam für einen fairen Handel und eine gerechtere Welt ein. So werden auch die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, das Kernstück der Agenda 2030, direkt lokal umgesetzt.

Hintergrund Fairtrade Towns

Bisher gibt es über 700 Fairtrade-Kommunen in Deutschland. Im Kreis Marburg-Biedenkopf sind es Marburg, Gladenbach und Biedenkopf. Die Kampagne wurde durch den gemeinnützigen Verein TransFair mit Sitz in Köln initiiert, dieser verleiht auch den Titel. Ziel ist es, die ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards des Fairen Handels weltweit in das (Konsum-)verhalten von Verbrauchern, Einzelhandel, Kommunen, Kirchen und Schulen zu integrieren.

Foto Credit: Elias Shariff Falla Mardini / Pixabay